Chronisch lymphatische Leukämie – eine tickende Zeitbombe
Die Leukämie schlummerte schon lange vor der Diagnose in Manuela. 12 Jahre vergingen nochmals, bis tatsächlich eine Therapie nötig wurde. Ein Leben mit einer tickenden Zeitbombe.
Manuela erzählt
«Meine Welt ist mit der Diagnose chronisch lymphatische Leukämie eingestürzt, es war für mich ein Weltuntergang», sagt die heute 48-jährige Manuela. Rückblickend hätten sich schon 6 Jahre vor der Diagnose Symptome und Anzeichen gezeigt. «Ich war damals Ende zwanzig und oft extrem energielos. Ich hatte immer wieder Schmerzen im ganzen Körper und meine Entzündungswerte im Blut waren zu hoch», erzählt sie. Die Ärzte tippten damals auf eine rheumatische Krankheit. Erst als sie den Hausarzt wechselte und erneut ein grosses Blutbild gemacht wurde, schrillten bei diesem die Alarmglocken. Die Diagnose chronisch lymphatische Leukämie erlebte die Mutter von damals drei kleinen Kindern als «Fall ins Bodenlose», sie sah ihr Leben an sich vorbeiziehen. Entgegen der Warnung ihrer Ärztin durchforstete Manuela das Internet und war schockiert: «Die Prognosen waren damals düster und ich dachte, dass ich meine Kinder nicht werde aufwachsen sehen.» Manuela setzte sich in der Folge intensiv mit dem Thema Tod und mit ihrer tiefen Trauer auseinander: «Ich trauerte um meine Gesundheit, musste die «gesunde Manuela» verabschieden und lernen mit dem neuen, kranken «Ich» zu leben. Es war ein schmerzhafter Prozess, der auch heute, 13 Jahre später, nicht abgeschlossen ist», so Manuela.
Manuela geniesst heute die kleinen Dinge im Leben mehr
Wellenbad der Gefühle
Auf eine Krebsdiagnose folgt automatisch die Frage nach der Behandlung, so auch bei Manuela. «Als mir meine Ärztin mitteilte, dass vorerst nicht behandelt und lediglich kontrolliert wird, war ich überrascht. Nichts gegen den Krebs in meinem Körper zu tun war ein beklemmendes Gefühl, ich lebte mit einer tickenden Zeitbombe». Eine Bombe, bei der man nicht weiss wann, sondern nur dass sie irgendwann explodieren wird. So erlebte Manuela jede Kontrolluntersuchung als Wellenbad der Gefühle: Aufregung bereits Tage vor dem Termin, Erleichterung, wenn alles in Ordnung war und dann der Fall in ein tiefes Loch, weil das ganze Spiel nun wieder von vorne begann. «Manchmal habe ich den Moment fast herbeigesehnt, endlich mit der Therapie zu starten, um aktiv etwas gegen meine Krankheit tun zu können», sagt Manuela.
Unbeschwerte Ferien vor dem Therapiestart
Im vergangenen Frühling 2021, 12 Jahre nach der Diagnose, war es dann soweit; Manuela spürte, dass etwas nicht in Ordnung ist. «Meine Lymphknoten sind gewachsen, ich nahm innerhalb weniger Monate 8 kg ab und hatte absolut keine Energie». Das Blutbild sah nicht schlecht aus, umso ernüchternder war die CT-Aufnahme: Manuelas Lymphknoten waren im ganzen Körper massiv geschwollen, deshalb auch die Gewichtsabnahme.
«Manchmal habe ich den Therapiestart fast herbeigesehnt, um endlich aktiv etwas gegen meine Krankheit tun zu können.»
Auch die Milz und die Leber waren bereits vergrössert. «Irgendwie war ich froh, dass es nun losging und ich verliess mich bei der Therapieempfehlung ganz auf meine Ärztin.» Das Ärzt*in-Patient*in-Verhältnis ist bei einer CLL oft langjährig und erfordert viel Vertrauen. «Ich fühle mich bei meiner Ärztin sehr gut aufgehoben. Zugleich ist es mir wichtig, eine aufgeklärte Patientin zu sein, die eine aktive Rolle einnimmt. Ich habe mich zum Beispiel auch dafür entschieden, zusätzlich komplementärmedizinische Therapien in Anspruch zu nehmen.» Ebenso war es ihre bewusste Entscheidung, dass sie sich vor dem Therapiestart einen unbeschwerten Familienurlaub gönnte, in dem Sie nochmals Energie tanken konnte für die bevorstehende Behandlung.
«Manchmal halte ich Zwiesprache mit meiner Leukämie»
Wie geht es ihr aktuell? «Mein Energielevel ist stark eingeschränkt, das Leistungsvolumen ist vermindert, aber alles in allem geht es mir gut», so Manuela. In wenigen Wochen ist die Therapie beendet und ihre Hoffnung gross, dass die Remissionsphase dann möglichst lange anhält. Manchmal hält sie mit ihrer Leukämie, sie hat sie Leukämia getauft, Zwiesprache: «Ich sage ihr, dass sie ein uneingeladener Untermieter in meinem Körper ist, aber solange sie sich an die Hausregeln hält, ist sie geduldet – ansonsten gibt es Krieg». Lachend meint sie, dass es wohl wieder mal Zeit wird ein ernstes Wörtchen mit ihrer «Leukämia» zu sprechen, damit sich diese für die nächsten Jahre anständig benimmt.
Datum: 29.11.2022
Das Ziel von AstraZeneca ist es, Krebs als Todesursache zu eliminieren. Deswegen konzentrieren wir uns auf die Forschung und Entwicklung von Medikamenten der nächsten Generation, welche das Potenzial haben, die Krebsbehandlung neu zu definieren. Wir wollen noch mehr Krebspatienten Hoffnung auf eine bessere Behandlung mit Hilfe neuer Wirkstoffe geben.