
Gliome kurz erklärt
Gliome sind Tumoren, die aus den sogenannten Gliazellen entstehen, den «Helferzellen» des Gehirns.
Diese Zellen übernehmen wichtige Aufgaben: Sie stützen und schützen die Nervenzellen, versorgen sie mit Nährstoffen und tragen dazu bei, dass Informationen im Gehirn reibungslos weitergeleitet werden. Kommt es jedoch zu Veränderungen im Erbgut dieser Zellen, können sie sich unkontrolliert teilen und vermehren. Auf diese Weise entwickelt sich ein Gliom.
Je nach Art und Verhalten unterscheiden Fachleute zwischen niedriggradigen («low grade») und hochgradigen («high grade») Gliomen. Niedriggradige Gliome wachsen langsam und breiten sich meist nur lokal aus. Sie treten häufiger bei jüngeren Menschen auf. Mit der Zeit können sie jedoch Veränderungen durchlaufen und aggressiver werden. Hochgradige Gliome hingegen wachsen sehr schnell, dringen in umliegendes Gewebe ein und machen eine Behandlung besonders herausfordernd. Sie werden häufiger bei älteren Erwachsenen diagnostiziert.
Die Abgrenzung zwischen «gutartig» und «bösartig» ist bei Gliomen nicht so eindeutig, wie es die Begriffe vermuten lassen.
Auch langsam wachsende Tumoren können das Gehirn empfindlich beeinträchtigen, weil sie wichtige Strukturen verdrängen oder deren Funktion stören.
Für Betroffene und Angehörige ist die Diagnose oft ein einschneidender Moment, weil das Gehirn als zentrales Steuerungsorgan so viele lebenswichtige Funktionen umfasst. Dank moderner Bildgebung, verbesserten Operationstechniken sowie ergänzenden Therapien haben sich die Behandlungsmöglichkeiten in den letzten Jahren jedoch weiterentwickelt.
Ein Gliom bedeutet für jede betroffene Person eine sehr individuelle Situation. Der Verlauf kann stark variieren und ist abhängig von der genauen Tumorart, dem Ort im Gehirn, wo der Tumor sitzt und den Behandlungsmöglichkeiten. Umso wichtiger ist es, sich umfassend zu informieren, Unterstützung zu suchen und gemeinsam mit Fachpersonen den individuell passendsten Behandlungsweg zu finden.
Datum: 03.10.2025