Doris, Brustkrebs und Eierstockkrebs-Patientin
Für alle
Covid-19 & Krebs

Krebs­diagnose während Covid-19

2013 wurde bei Doris Brustkrebs diagnostiziert. Früh genug, dass der Krebs nach Operation, Bestrahlung und einer fünfjährigen Therapie mit Aromatasehemmer besiegt war. «Für mich war das Thema Krebs damit abgeschlossen», sagt die 68-Jährige. Ende April 2020, mitten in der Corona-Krise, erhielt sie die Diagnose „Tubenkarzinom“.

Erfüllt und voller Optimismus  trotz  Krebs

Doris, 1.48 gross, gelernte Krankenschwester und viele Jahre als Sozialarbeiterin tätig, ist ein Energiebündel – voller Kreativität, Lebensfreude und Optimismus. „Ich male und schreibe gerne. Momentan gestalte ich ein Tagebuch mit allen Höhen und Tiefen, versehen auch mit Fotos und Zeichnungen», erzählt sie. Auch die Beschäftigung mit Religion und Spiritualität helfen ihr, mit der Krankheit umzugehen. «Ich bin überzeugt, dass ich von einer schützenden Energie umgeben bin und, dass schwierige Situationen dazu da sind, aus ihnen zu lernen.» In ihrem Fall habe sie gelernt, besser zu sich zu schauen, die Signale ihres Körpers ernst zu nehmen und für ihn zu kämpfen. Dass Doris eine Kämpfernatur ist, manchmal auch hartnäckig sein kann, hat sie schon mehr als einmal bewiesen.

 

Im CT zeigte sich das ganze Ausmass

 

Vor über einem Jahr, an Weihnachten 2019, besuchte sie ihre Familie in Norddeutschland, 800km von hier entfernt. Auf dem Rückweg bekam sie starke Schmerzen im Steissbein und Unterleib, dachte, die kämen vom langen Sitzen. «Ich ignorierte die Schmerzen zuerst, ging dann Anfang Februar zu meiner Frauenärztin». Im Ultraschall war nichts Auffälliges zu sehen und die Gynäkologin gab Entwarnung. Wegen der anhaltenden Probleme suchte sie einen Osteopathen auf, doch nur die Schmerzen im Steissbein wurden behoben, die Bauchschmerzen blieben. Anfang März, mitten im Lockdown, vereinbarte sie dann einen Termin bei ihrer Hausärztin.

Doris, Brustkrebs und Eierstockkrebs-Patientin, mit ihrer Katze

Doris mit Katze Lisa

«Wegen Corona sagte ich diesen vorerst jedoch wieder ab; ich wollte das Risiko einer Ansteckung nicht eingehen», erinnert sich Doris. Irgendwann ging es nicht mehr, die Schmerzen waren unerträglich und sie konsultierte doch ihre Hausärztin. Diese tippte auf Gallenprobleme und schickte Doris mit Schmerzmitteln nach Hause. «Mein Leidensweg ging weiter, die Verdauung funktionierte nicht mehr, ich hatte heftigste wehenartige Schmerzen».

 

Diagnose: Eileiterkrebs im fortgeschrittenen Stadium

 

Eine Darmspiegelung beim Gastroenterologen sollte Klarheit bringen. Nur dank Doris` Hartnäckigkeit, wurde ein zeitnaher Termin möglich. «Ursprünglich sollte ich 8 Wochen darauf warten! Das hätte ich nicht überlebt.» Die Spiegelung verlief dann allerdings nicht wie geplant, ein Hindernis im Darm verhinderte sie. «Der Arzt überwies mich daraufhin umgehend ins Kantonsspital zu einem CT. Hier zeigte sich dann das ganze Ausmass», so Doris.

Doris, Brustkrebs und Eierstockkrebs-Patientin

Doris die Frohnatur

Die niederschmetternde Diagnose: Eileiterkrebs im fortgeschrittenen Stadium, Metastasen im Bauchraum, die auf den Darm drückten. «Es war ein Schlag, traumatisch, mit so etwas hatte ich nicht gerechnet», sagt Doris. Und trotz allem: Die frühzeitige Untersuchung, trotz anhaltender Corona-Pandemie, hat Doris das Leben gerettet.

 

«Trotz Pandemie fühlte ich mich im Spital gut aufgehoben»

 

Doris wurde umgehend operiert, anschliessend folgte eine Chemotherapie. «Trotz Pandemie fühlte ich mich im Spital in sehr guten Händen. Das kompetente Personal hat sich sehr um mich bemüht.“ Das einzige was ihr mit der Zeit zusetzte, war der andauernde Geruch nach Desinfektionsmittel. Dass sie niemand besuchen durfte, empfand sie hingegen nicht als Nachteil: „Ich war froh, hatte ich einfach meine Ruhe“.

 

Affirmationen helfen Doris bei Tiefpunkten

 

Die Behandlung ist aufgrund der Genmutation noch nicht beendet, Doris hat regelmässige Termine in der Onkologie und bekommt seit sechs Wochen eine „Erhaltungstherapie“ mit Tabletten. Gesundheitlich gehe es ihr derzeit ganz gut, sagt sie, abgesehen davon, dass sie häufig erschöpft sei und gelegentlich unter leichter Übelkeit leide.

Doris, Brustkrebs und Eierstockkrebs-Patientin

Doris mit Tagebuch

Und wie geht es ihr psychisch? Ohne zu überlegen sagt Doris: „Ich bin ein glücklicher Mensch, fühle mich nicht krebskrank und bin dankbar für alles, was ich noch erleben darf.“ Sie betont allerdings auch, dass es durchaus Momente gibt, in denen sie Tiefpunkte erlebt. Was hilft ihr in solchen Situationen? «Ich arbeite mit Affirmationen wie z.B. `Ich habe ein langes, gesundes, liebevolles und glückliches Leben` und ich habe mich einer Selbsthilfegruppe angeschlossen», erzählt sie. Ausserdem hat Doris für eine „Standortbestimmung“ eine Schamanin konsultiert mit Fragen: wo stehe ich jetzt und was wünsche ich mir noch für mein restliches Leben?

«Anderen Betroffenen rate ich: kämpft für euren Körper, wenn ihr merkt, dass etwas nicht in Ordnung ist – egal was in der Aussenwelt läuft».

Einen grossen Wunsch möchte sie sich unbedingt erfüllen: Gemeinsam mit ihrem Mann will sie ihren 70. Geburtstag bei den Nordlichtern verbringen. «Und ich möchte meine Enkelkinder aufwachsen sehen!».

 

Wie Doris geht es vielen Patientinnen mit Ovarialkarzinom: Jährlich erkranken in der Schweiz rund 630 Patientinnen an Eierstockkrebs. Die Fünfjahres-Überlebensrate ist mit rund 45 % immer noch sehr tief, was unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass die Erkrankung oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird. Eine frühzeitige Diagnose erhöht die Überlebenschancen deutlich, weshalb der rechtzeitigen und genauen Abklärung von Symptomen eine entscheidende Bedeutung zukommt. Zu den häufigsten Symptomen zählen starke Blähungen, Schmerzen im Bauchraum, rasches Völlegefühl, oder starker oder häufiger Harndrang.

Initiative unterstützt durch AstraZeneca. ©AstraZeneca 2020. CH-3578_01/ 2021

Autorin: Anna Birkenmeier
Datum: 14.11.2022