älterer Mann am See
Leberkrebs
Wissen

Leber­krebs rechtzeitig erkennen

Leberkrebs verursacht lange Zeit wenig oder nur unspezifische Symptome. Der Krebs wird daher meist erst zu spät erkannt. Dabei ist eine rechtzeitige Diagnose entscheidend für den weiteren Krankheitsverlauf. Je früher der Tumor entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. 

Leberkrebs  erkennen

Von den jährlich etwa 820 Fällen von Leberkrebs in der Schweiz sind fast dreimal mehr Männer als Frauen betroffen. Früher trat Leberkrebs selten auf, wird aber immer häufiger.      

Wer als Risikopatient für Leberkrebs gilt und wann eine Kontrolle beim Hausarzt angebracht ist, erklären wir in diesem Beitrag.

 

Personen mit erhöhtem Risiko

Es gibt zahlreiche Umstände, welche das Risiko für Leberkrebs erhöhen. Diese führen jedoch nicht bei allen Betroffenen zu Leberkrebs. Wer an einer oder mehreren der unten genannten Erkrankungen leidet, hat ein erhöhtes Risiko für Leberkrebs. Diese Personen sollten sich von einem Facharzt oder einer Fachärztin untersuchen lassen, damit die Krebserkrankung möglichst früh erkannt wird.

75 Prozent der Leberkrebspatienten haben eine Leberzirrhose. Diese wird nicht nur durch übermässigen Alkoholkonsum, sondern auch durch chronisch entzündliche Lebererkrankungen verursacht.

Mögliche Risikofaktoren für Leberkrebs:

  • Chronische Hepatitis B oder C Infektion
  • Erhöhter Alkoholkonsum
  • Fettleber – verursacht durch Überernährung, Bewegungsmangel und Diabetes
  • Aufnahme von Giften, die von Schimmelpilzen produziert werden
  • Leberzirrhose – Vernarbung der Leber als Folge langjähriger Entzündung
  • Erbliche Stoffwechselerkrankungen (Beispielsweise Hämochromatose/Eisenspeicherkrankheit, Morbus Wilson/Kupferspeicherkrankheit) 
  • Autoimmunerkrankungen der Leber (Beispielsweise Autoimmunhepatitis)

Mögliche Symptome und Beschwerden bei Leberkrebs

Symptome zeigen sich beim Leberkrebs oft erst spät. Es gibt jedoch einige früher auftretende Symptome, welche es zu beachten gilt.

Mögliche, früh auftretende Symptome:

  • Schmerzen im Oberbauch
  • Gewichtsabnahme ohne Grund
  • Appetitlosigkeit, Übelkeit, dauerhaftes Fieber
  • Körperliche Schwäche, Leistungsminderung

Mögliche, spät auftretende Symptome:

  • Wachsender Bauchumfang
  • Spürbare Schwellung unter den Rippen rechts
  • Denkstörungen, Teilnahmslosigkeit
  • Gelbfärbung der Augen und der Haut (Gelbsucht)
  • Erbrechen von Blut

Treten diese Symptome auf, empfiehlt sich eine ärztliche Kontrolle.

 

Welche Erstuntersuchungen macht der Arzt/die Ärztin?

Erste Abklärungen und Untersuchungen können vom Hausarzt/der Hausärztin gemacht werden. In einem Gespräch werden die Vorerkrankungen und mögliche Risikofaktoren diskutiert. Auch von Krebserkrankungen in der Familie und der Einnahme von Medikamenten muss der Arzt/die Ärztin wissen. Anhand einer Blutentnahme können verschiedene Leberwerte untersucht werden und erste Hinweise auf eine Lebererkrankung geben.

Wird eine Lebererkrankung festgestellt, lohnt sich eine Überweisung an den Facharzt/die Fachärztin, welche weitere Abklärungen und bildgebende Untersuchungen (wie Ultraschalluntersuchung, Computertomografie (CT) und/ oder eine Magnetresonanztomografie (MRI)) anordnen kann, damit ein allfälliger Tumor so schnell wie möglich erkannt werden kann.

 

Warum ist Früherkennung wichtig?

Je früher die Erkrankung entdeckt wird, desto grösser sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung. Tumoren können in der Leber operativ entfernt werden. Bleibt genügend gesundes Lebergewebe übrig, kann sich die Leber fast vollständig wieder erneuern. Ist eine chirurgische Entfernung nicht möglich, stehen verschiedene weitere Behandlungsoptionen zur Verfügung.

Welche zum Einsatz kommt, hängt grösstenteils vom Krankheitsstadium und dem Zustand der Leber ab.

 

Mehr  dazu

Weitere Informationen zu Leberkrebs können auf der Informationswebseite Fokus Mensch gefunden werden.

Wichtige Anlaufstellen für Betroffene sind:

swiss HePa

Krebsliga Schweiz

 

 

Initiative unterstützt durch Roche Pharma (Schweiz) AG - 11/2021 M-CH-00001634

Journalistin: Sandra Huber
Datum: 24.11.2022