Heller Hautkrebs- der häufigste Krebs beim Menschen
Rund 25000 Menschen erkranken in der Schweiz jährlich an einer Form von Hautkrebs. 90 Prozent davon an einem hellen Hautkrebs. Trotz guter Prognosen sollte dieser jedoch nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Heller Hautkrebs (weisser Hautkrebs)
Die Zahlen lassen aufhorchen: Seit den 70erJahren haben sich die Diagnosen von weissem Hautkrebs fast verdreifacht, womit er heute zu einem der häufigsten Krebsarten beim Menschen zählt. «Verantwortlich dafür ist vor allem, dass wir uns vermehrt der Sonne aussetzen und uns zu wenig vor ihr schützen. Weitere Gründe sind die steigende Lebenserwartung verbunden mit einer frühen Erkennung des Hautkrebses», sagt Dr. Lorenzo Branca, Dermatologe am Universitätsspital Basel. Betroffen sind vor allem ältere Menschen (Durchschnittsalter bei der Diagnosestellung: 60–70 Jahre), da ihre Haut längere Zeit der Sonnenbestrahlung ausgesetzt war. «In diesem Zusammenhang sprechen wir von einem kumulativen Effekt», erklärt der Dermatologe. Weitere Risikofaktoren sind ein heller Hauttyp, das Auftreten von Hautkrebs in der Familie, oder ein geschwächtes Immunsystem, bedingt durch eine andere Krankheit oder Medikamente etwa nach einer Organtransplantation.
«Heller Hautkrebs metastasiert zum Glück selten.»
Es werden verschiedene Formen von hellem Hautkrebs unterschieden: Das Plattenepithelkarzinom und das Basalzellkarzinom, sowie die Vorstufen von hellem Hautkrebs, z.B. die aktinischen Keratosen. «Das Basalzellkarzinom kommt jährlich bei etwa 200 von 10 000 Schweizern vor und ist damit häufiger als das Plattenepithelkarzinom (30 pro 100 000 Einwohner/Jahr)», erklärt Branca. Beide Formen haben grundsätzlich eine gute Prognose. «Das Basalzellkarzinom metastasiert praktisch nie, das Plattenepithelkarzinom nur in seltenen Fällen». Wenn allerdings dieser seltene Fall eintritt und das Plattenepithelkarzinom Ableger macht (in etwa 5 Prozent der Fälle), seien, laut Branca, die Prognosen eher schlecht. «Deshalb ist die frühe Erkennung und Behandlung des hellen Hautkrebses so wichtig».
Gute Behandlungsmöglichkeiten beim hellen Hautkrebs
Die Therapie der Wahl ist grundsätzlich die vollständige chirurgische Entfernung des Karzinoms. Danach sind regelmässige Hautkontrollen angezeigt, da Patienten, die bereits einen hellen Hautkrebs hatten, gehäuft auch an einer anderen oder der gleichen Stelle Hautkrebs entwickeln. Auch die Vorstufen von hellem Hautkrebs, die sogenannten aktinischen Keratosen, sollten frühzeitig erkannt und behandelt werden. Denn innerhalb eines Jahrzehnts kann sich daraus in 5–20% der Fälle ein Karzinom entwickeln. «Für aktinische Keratosen gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, sie können zum Beispiel mit flüssigem Stickstoff vereist oder mit speziellen Salben behandelt werden», so Branca.
Vorsorge
In der Vorsorgesprechstunde der Dermatologie am Universitätsspital Basel werden Ganzkörperaufnahmen angefertigt, welche es erlauben, pigmentierte, neu entstehende Veränderungen über die Zeit einfach und sicher zu bemerken und zu behandeln. Die Teledermatologie erlaubt zudem einen sofortigen Zugang zur Dermatologie. Innert 24 Stunden erhalten Patienten bei Hautbeschwerden Auskunft zur Behandlung und ob eine persönliche Vorstellung nötig ist oder nicht.
Datum: 26.09.2022
Im Tumorzentrum des Universitätsspitals Basel werden Patientinnen und Patienten mit der Diagnose Krebs von einem hoch spezialisierten Behandlungsteam betreut und begleitet. Fachleute verschiedener Disziplinen sorgen gemeinsam für eine Krebstherapie nach aktuellem Forschungsstand. Geleitet wird das Tumorzentrum von Prof. Frank Zimmermann (Vorsitz), Chefarzt Radioonkologie und Dr. Astrid Beiglböck (Geschäftsführerin), Leiterin Medizinische Zentren.
www.unispital-basel.ch/tumorzentrum