
„Ein Schlüssel nach dem anderen“ – Simons Weg mit dem Lymphom
Simon ist ein Macher. Einer, der organisiert, plant und zupackt. Er lebt sein Leben aktiv, geniesst jeden Moment – bis ein hartnäckiger Husten alles verändert.
Was als Kleinigkeit beginnt, wird zum Auftakt einer langen Reise: mit einer späten Krebsdiagnose, belastenden Therapien und einer innovativen Immuntherapie, die ihm schliesslich das Leben rettet.
Wenn der Körper ein Warnsignal sendet
Es ist Winter 2018/19, als sich bei Simon ein nicht enden wollender Husten bemerkbar macht. „Eine harmlose Erkältung, dachte ich zumindest“, erzählt der damals 37-jährige. Aber auch unzählige Arztbesuche ergeben keine eindeutige Diagnose. Erst als ein Lungenspezialist vermutet, dass „etwas da hinten“ nicht stimmt, beginnt sich das Bild zu klären.
Die Diagnose: ein aggressives B-Zell-Lymphom, eine Krebsform des lymphatischen Systems. Im Brustraum hatten sich entartete Lymphozyten in einer Art Tumorgewebe zwischen Herz und Lunge angesammelt. Simons Reaktion auf diese Botschaft ist pragmatisch: „Ich war erleichtert. Endlich hatte ich eine Erklärung für meinen Zustand.“

Simon hatte endlich eine Erklärung für seinen Zustand
Keine Zeit zu Grübeln
Simon ist kein Mensch, der hadert. Als die Diagnose feststeht, schaltet er sofort in den Überlebensmodus: Training, gesunde Ernährung und volles Vertrauen in die Schulmedizin. „Für mich war immer klar: Die Krankheit gebe ich in die Hände der Ärzt*innen. Aber für meinen Körper und mein Mindset bin ich selber verantwortlich.“
Während Simon stabil bleibt, bricht für sein Umfeld eine Welt zusammen. „Für meine Familie und Freund*innen war es viel schlimmer als für mich. Am schwersten fiel es mir, ihnen die Diagnose mitzuteilen. Ich wusste, wie sehr sie leiden würden und das wollte ich ihnen eigentlich ersparen.“
Eine Therapie nach der anderen
Die Behandlung beginnt mit einer intensiven Chemotherapie über sechs Zyklen. Die Tumorartigen Lymphozyten in Simons Brustraum gehen zurück, verschwinden aber nicht vollständig. Es folgt eine Bestrahlung, später eine Operation am Hoden, da die Erkrankung bereits gestreut hat. Doch auch das bringt nicht den erhofften Durchbruch.
Die nächste Stufe: eine Hochdosis-Chemotherapie mit anschliessender Stammzelltransplantation, eine der belastendsten Krebsbehandlungen überhaupt. „Mein Immunsystem war komplett weg. An den schlimmsten Tagen war ich froh, wenn ich zwei Minuten auf dem Bettrand sitzen konnte. Das war mein Tagesziel.“
Doch auch diese Therapie bleibt ohne Erfolg. Zum ersten Mal bricht etwas in Simon. „Ich habe all das durchgemacht und dann war es für nichts“, sagt er. Die Erschöpfung sitzt tief, das Vertrauen ins Behandlungskonzept wankt.
Er beginnt zu hinterfragen: die Therapie, den Sinn all der Strapazen und was nun überhaupt noch bleiben soll. Langsam gehen ihm die Optionen aus.
„Die Schlüssel gehen aus“
Simon erinnert sich besonders an ein Bild, das ihm sein Arzt mitgegeben hat: „Die Krankheit ist wie eine Tür mit vielen Schlössern. Die Medizin hat einen grossen Schlüsselbund, doch für jedes Schloss braucht es den passenden Schlüssel. Einmal ausprobiert, bleibt der Schlüssel stecken. Passt er nicht, blockiert er den Platz, ein anderer lässt sich dann nicht mehr einsetzen.“ Je mehr Therapien also scheitern, desto weniger Optionen bleiben.
Genau an diesem Punkt steht Simon, als neue Hoffnung aufkommt: die CAR-T-Zelltherapie, eine personalisierte Immuntherapie, bei der eigene Abwehrzellen gentechnisch verändert werden, um Krebszellen gezielt zu erkennen und zu bekämpfen.

Simon konnte neue Hoffnung schöpfen dank der CAR-T Therapie
CAR-T: Hoffnung in letzter Minute
Simon erfüllt alle Voraussetzungen für die CAR-T Therapie, aber die Krankenkasse zögert mit der Bewilligung. Drei Monate lang ist unklar, ob er behandelt werden kann. „Meine Freunde und Freundinnen wollten die Therapie sogar privat finanzieren. Das hat mich sehr berührt.“
Schliesslich wird die Behandlung genehmigt. Simons T-Zellen werden entnommen, im Labor verändert und nach etwa einem Monat wieder in seinen Körper zurückgeführt. „Alle stehen im Raum, Ärzt*innen, Pflege – wie bei einer Zeremonie. Und dann tropft diese unspektakulär wirkende, klare Flüssigkeit einfach durch meinen Zugang. Ich musste mit der Pflegefachfrau lachen. Es war so surreal.“
Tage später reagiert der Körper wie vorhergesagt: Fieber, Gliederschmerzen. Es sind Zeichen, dass die Zellen arbeiten. Dann kommt der grosse Moment: Die erste Bildgebung zeigt, dass der Tumor massiv zurückgegangen ist.
Ein Schlussstrich ist es nicht
Bis heute kämpft Simon mit zahlreichen Nebenwirkungen, die vermutlich von den vorangehenden Therapien herrühren: hormonelle Störungen, Taubheitsgefühl und Kribbeln in Händen und Füssen, Probleme mit Haut, Augen und Schleimhäuten. „Es wird wohl nie mehr wie vorher sein. Aber ich kann damit umgehen.“
Heilung bedeutet für Simon nicht, dass alles vorbei ist. Obwohl er sich in Remission befindet, bleibt die Krankheit ein Teil seines Lebens. Es gibt kein klares Ende, sondern einen fortwährenden Prozess mit Höhen und Tiefen, vielen Nachkontrollen und dem Umgang mit Spätfolgen.

Simon blickt optimistisch in die Zukunft
Ein neuer Blick auf das Leben
Der Krebs hat Simons Leben verändert, aber nicht zerstört. Heute führt er wieder ein aktives Leben: Er arbeitet im Verkauf, segelt und pflegt sein Sozialleben. Dabei plant er bewusster und anders als früher. „Ich brauche kein grosses Ziel mehr. Ich bin einfach froh, hier zu sein.»
Simon sieht die Erkrankung auch als Chance, sich intensiv mit sich selbst, der Lebensqualität und dem wirklich Wichtigen im Leben auseinanderzusetzen. „Ich habe mich durch die Krankheit selbst besser kennengelernt und bin stolz darauf, wo ich heute stehe.“
Datum: 29.09.2025
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